Akkordeon ist Cool 2022

   ein Bericht von Mag.a Gabriele Steiner


Zum ersten Mal dabei zu sein, ja das ist schon aufregend. Zum ersten Mal beim Seminar „Akkordeon ist cool“, Freitag bis Sonntag, 21.-23. Jänner 2022 im Bisamberger Festsaal.

Dieses traditionsreiche Ereignis für alle Akkordeonfans findet normalerweise jährlich statt, heuer schon das 19. Mal und wurde nur von Corona 2 mal verhindert. 

Den „Profis“ dieses Seminars, die schon viele Jahre dabei waren, merkt man die Freude deutlich an: „Endlich wieder“, so hört man von allen Seiten schon bei der Begrüßung, „schön, euch wieder zu sehen!“ ich bin sofort gefangen von der positiven Stimmung und der offensichtlichen Freude auf das Kommende.

Nach der Begrüßung durch Musikschuldirektor Reindl und der Seminarleiterin Gabriele Hofbauer-Mittermüller  treten sie auf: die 2 Gurus des Akkordeons:
Hans-Günther Kölz und Wolfgang Russ, honorige deutsche Herrn, ein offensichtlich gut eingespieltes Team, 2 Weggefährten auf ihrer Akkordeonkarriere, die mir schon als Arrangeure diverser Stücke ein Begriff waren. Sie leiten dieses Seminar in künstlerischer Hinsicht seit dessen Bestehen und sind daher auch mit vielen Teilnehmer*innen gut bekannt und mit den Gegebenheiten bestens vertraut.
Auch ihnen merkt man an, dass sie sich von Herzen freuen, nach so langer Coronazeit endlich wieder vor leiblichen Personen stehen zu dürfen.

Nach dem Mittagsbüffet geht es weiter mit diversen Stücken, die wir vom Blatt spielen sollen. Gott sei Dank sind so viele hervorragende Spieler unter den Teilnehmer*innen, dass mein gelegentliches Falschspiel oder Aussetzten nicht besonders auffällt, oder die Leiter hören großzügig darüber hinweg. Es ist trotzdem unglaublich, wie rasch so ein Stück erarbeitet werden kann und wie es dann auch wirklich gut klingt. Kaum habe ich das Gefühl, damit etwas vertraut zu sein, kommt schon das nächste und dann das übernächste.  Wechselnde Herausforderungen, die aber unglaublich Spaß machen, da ich ja getragen werde von so vielen Mitspieler*innen.

Etwas erschöpft, aber glücklich, geht es am Abend dann zum Heurigen in Bisamberg. So können wir den Tag gemeinsam mit den Leitern nochmals revuepassieren lassen und ich habe die Gelegenheit, einige der Teilnehmer*innen besser kennen zu lernen.

Der Samstag verläuft so ähnlich wie der Tag zuvor: Vormittags und nachmittags erarbeiten wir diverse Stücke, immer versehen mit sehr hilfreichen und hochkarätigen Hinweisen der beiden Seminarleiter. Sie sind nicht nur Profis ihres Faches, sondern auch humorvolle und sehr umgängliche Menschen, die uns mit ihren reichhaltigen Erlebnissen aus der Musikwelt begeistern.

Wieder verfliegt der Tag im Nu. Einige Teilnehmer ziehen sich nach dem gemeinsamen Abendessen zurück, einige bleiben plaudernd noch lange zusammen sitzen, und eine Gruppe folgt Martin Hlavacek auf eine interessante Führung durch die Wiener Innenstadt.
Auf sehr unterhaltsame Weise bringt er uns dabei historische Details näher, und für so manchen, nicht nur für diejenigen, die nicht aus Wien sind, gibt es richtige Aha-Erlebnisse. Man fühlt sich wie ein Tourist in der eigenen Heimatstadt.

Der Sonntag Vormittag bringt als Abschluss eine Wiederholung der erarbeiteten Stücke: manches gelingt tatsächlich besser als beim ersten Mal und ich fühle mich schon etwas vertrauter mit dem Spielen vom Blatt.

Während all dieser Zeit gibt es auch die Gelegenheit, in einer unfassbar umfangreichen Notenliteratur zu stöbern und das Passende zu erwerben, dazu ist Bernd Glück aus der Verlagsgruppe Jetelina extra mit einem Auto mit großem Laderaum aus Deutschland angereist: ich habe nie vermutet, dass es  so viel Akkordeonmusik in Noten überhaupt gibt. 

Das Seminar geht in ausgelassener Stimmung nach einem gemeinsamen Mittagessen zu Ende. die Organisatorin, Gabriele Hofbauer-Mittermüller, wird es hoffentlich auch nächstes Jahr wieder in die Wege leiten: zumindest gibt es schon eine lange Liste von Interessenten, die sich vorangemeldet haben. Sie hat sich trotz all der Hindernisse, die uns Corona eingebrockt hat, nicht abschrecken lassen und sich mit gewohnter Energie dafür eingesetzt. Herzlichen Dank dafür!

Diese 3 Tagen waren für mich als Newcomerin ein Erlebnis: herausfordernd und bereichernd! Schön, dass es so eine Veranstaltung gibt!

Gabriele Steiner